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Saarländische Erinnerungsorte: Landtagspräsident Stephan Toscani besucht mit Schülerinnen und Schülern des Von der Leyen-Gymnasiums Erinnerungsorte in Blieskastel

21.11.2018

Am Mittwoch (21.11.2018) besuchte Landtagspräsident Stephan Toscani mit Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, Landrat Dr. Theophil Gallo, Schülerinnen und Schülern des Von der Leyen-Gymnasiums und Martin Dauber Erinnerungsorte in Blieskastel: Stationen waren der Jüdische Friedhof, Stolpersteine vor ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Familien und der Standort der ehemaligen Synagoge auf dem Luitpoldplatz.

Landtagspräsident Stephan Toscani leistet mit Besuchen von Erinnerungsorten im gesamten Saarland einen Beitrag zur Erinnerungskultur und vermittelt Schülerinnen und Schülern die Schrecken der NS-Zeit: „Sie erfahren, dass Verfolgung, Unterdrückung und Mord nicht nur an entfernten Orten stattgefunden haben, sondern auch direkt vor ihrer eigenen Haustür. Hier setze ich mit meiner Erinnerungsarbeit an.“ Er verwies auf eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung, gemäß der nur 47 Prozent der 14- bis 16-Jährigen wissen, dass Auschwitz-Birkenau ein Konzentrations- und Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg war.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern besucht Stephan Toscani in allen saarländischen Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken jene Orte, an denen Spuren des jüdischen Lebens zu sehen sind, darunter vor allem Schulen, Friedhöfe und Synagogen.
Während eines nachdenklichen Rundgangs durch das jüdische Blieskastel erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wer damals aus ihrem Ort verschwand und wie sich die Ereignisse auf das gesellschaftliche Zusammenleben auswirkten. „Wir wollen die Geschichte jüdischen Lebens im Saarland ins Bewusstsein der jungen Menschen rufen, damit sie nicht vergessen, dass auch im Saarland das Leben vieler Jüdinnen und Juden im Dritten Reich von den Nationalsozialisten ausgelöscht wurde,“ erklärte Landtagspräsident Stephan Toscani. „Außerdem werde ich mich im Rahmen weiterer Besuche auch mit den Themen Euthanasie, Verfolgung Andersdenkender und Widerstand auseinandersetzen.“
Nach einer Führung von Martin Dauber über den Jüdischen Friedhof folgte ein gemeinsamer Gang durch die Schlossbergstraße, in der die jüdischen Geschwister Rosina und Delphine Isaac ein Lebensmittelgeschäft betrieben hatten. In der Zweibrücker Straße gedachte die Gruppe vor den Stolpersteinen dem Schicksal des jüdischen Arztes Dr. Manfred Meyer sowie der jüdischen Familie Joseph. Während der gesamten Tour durch das jüdische Blieskastel hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen und über die Ereignisse zu diskutieren. In der Kardinal-Wendel-Straße verwies Herr Dauber darauf, dass im Hotel zur Post 1938 die Nationalsozialisten nach der Reichspogromnacht den Hinweis „Juden sind hier unerwünscht“ angebracht hatten. In derselben Straße befanden sich die Wohnhäuser der jüdischen Familie Oppenheimer und des jüdischen Schneidermeisters Moses David und seiner Frau. Von dort führte der Weg weiter durch die Von-der-Leyen-Straße zum ehemaligen Wohnhaus der jüdischen Familie Ullmann und in das jüdische Wohnquartier mit der damaligen Judengasse bis zum Luitpoldplatz, dem früheren Standort der Synagoge.
Dort beendete Martin Dauber den Rundgang mit dem Wunsch, die Erinnerungskultur zu stärken: „Wenn wir nicht wollen, dass sich die Gräueltaten wiederholen, dürfen wir keinen Schlussstrich unter die Zeit des Nationalsozialismus ziehen.“ Auch Landtagspräsident Stephan Toscani verwies auf die Bedeutung der Erinnerungskultur: „Wir wollen vor allem junge Menschen erreichen und sie für die Geschichte sensibilisieren. Es ist wichtig, Erinnerungsorte einzurichten, den Opfern des nationalsozialistischen Regimes zu gedenken und ihnen einen Namen zu geben, damit die Ereignisse die jungen Menschen motivieren, sich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzusetzen.“

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