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Rede von Landtagspräsidenten Stephan Toscani am 29. September 2020 anlässlich der Kranzniederlegung zum 5. Todestag des ehemaligen Landtagspräsidenten Hans Ley

29.09.2020

Liebe Judith, lieber Karsten,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

wir sind heute hier zusammengekommen, um unseres früheren Landtagspräsidenten Hans Ley zu gedenken.
Sein Todestag hat sich im Juli zum fünften Mal gejährt.
Heute ist der 29. September, auf den Tag genau vor 21 Jahren wurde Hans Ley zum ersten Mal zum Präsidenten des saarländischen Landtages gewählt.
Als ein Nachfolger im Amt und als sein Freund ist es mir eine Ehre, an ihn zu erinnern.

Unseren Ministerpräsidenten Tobias Hans bitte ich zu entschuldigen. Er nimmt zur Stunde an einer Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin teil. Er bedauert es sehr, dass er nicht bei uns sein kann. Minister Klaus Bouillon vertritt die Landesregierung.

Hans Ley starb am 16. Juli 2015. Diese Tage im Juli 2015:
Das Sterbeamt in die Basilika in St. Wendel. Der Staatsakt in der Ludwigskirche.
Unsere Landesflagge auf Halbmast.
Eine ganze Region hat getrauert, sich verneigt und verabschiedet.

Hans Ley ist auch nach fünf Jahren unvergessen:
Sein Lebensweg war geprägt von Geradlinigkeit und Souveränität - über die nur Menschen von großer innerer Stärke verfügen.
Zeit seines Lebens war er dem christlichen Menschenbild verpflichtet. Dieses hat er - auch in der Politik - gelebt.
Seine Orientierung kam aus dem Glauben. Sein Engagement galt den Menschen.

Sein Leben war die Familie und die Politik.

1985 wurde Hans Ley zum ersten Mal in den Landtag gewählt; und danach sechs Mal in Folge. Er ist der Abgeordnete mit der längsten Amtszeit in der Geschichte unseres Hauses.
Er war Parlamentarier mit Leib und Seele, ein leidenschaftlicher Demokrat, auch ein leidenschaftlicher Christdemokrat. Hans ließ nie einen Zweifel aufkommen, wo er politisch steht. Er hat für seine Überzeugungen gekämpft. Er hat für sie gerungen, wenn nötig dafür gestritten.

Am 29. September 1999 wurde Hans Ley zum ersten Mal zum Landtagspräsidenten gewählt. Fast 16 Jahre hatte er dieses Amt inne – länger als jeder andere in der Geschichte unseres Landes. Er hat es auf vorbildliche Art bekleidet: überparteilich, Brücken bauend.
Hans Ley war über die Parteigrenzen hinweg ein gefragter Gesprächspartner, er pflegte zu allen Abgeordnetenkollegen ein gutes Verhältnis.
Er war der Präsident aller Abgeordneten, er war der Präsident aller Fraktionen.

Er hatte immer den Landtag als Ganzes im Auge.
Dies zeigt sich eindrucksvoll, dies zeigt sich beispielhaft am Landtagsgebäude selbst. Ihm ist es zu verdanken, dass aus einem in die Jahre gekommenen, maroden Gebäude ein stilvolles, ein architektonisches Schmuckstück geworden ist.
Der Landtag, als Haus der Bürger, der Landtag als das Herz der Demokratie im Saarland, das wird stets mit seinem Wirken, mit seinem Namen verbunden bleiben.

Hans Ley war und blieb seiner Heimat eng verbunden. Er hat sich mit Herzblut für die Menschen in seiner Region eingesetzt.
Er schöpfte Kraft aus seiner Heimatregion. Mit dieser Kraft, mit diesem politischen Gewicht gab er seinem Kreis, dem Kreis St. Wendel, viel zurück.

Hans hat sich nie geschont. Die Zeit, die ihm gegeben war, hat er voller Engagement für unser Land, vor allem für die Menschen in unserem Land, genutzt.
Hans Ley war ein Familienmensch. Er selbst stammt aus einer großen Familie. Viele seiner Geschwister sind heute anwesend. Seine Familie hat er über alles gestellt. Auch in Zeiten seiner schweren Krankheit.

Was bleibt?

Für alle, die Hans Ley kannten, für alle, die ihn erlebt haben, für uns alle, die wir eine Strecke des Weges mit gemeinsam ihm gehen durften, steht die Erinnerung an den Menschen im Vordergrund.
Wir erinnern uns an einen ehrlichen, an einen hilfsbereiten, an einen unglaublich engagierten und auf seine Art einfach großartigen Menschen.

Wir vermissen ihn.

Jeder von uns auf seine Art: als Ehemann, Vater, als Bruder und Verwandten. Als Vorgesetzten, Ratgeber, als Kümmerer, Weggefährten und als Freund.  Sein Rat fehlt gerade in diesen schwierigen Zeiten.

Und zugleich sind wir dankbar für die Zeit, die wir mit ihm gemeinsam hatten.

Für mich persönlich war er Mentor und Freund. Er hat mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er hat meinen politischen Weg maßgeblich geprägt, hat mich unterstützt, auch in schwierigen Zeiten. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar.
Loyalität, Verlässlichkeit, das hat ihn ausgemacht. Auf ihn konnte man bauen.
So bleibt er uns in Erinnerung - in bester Erinnerung.

Wir verneigen uns vor einem großen Landtagspräsidenten und einzigartigen Menschen.

In unseren Herzen lebt er weiter.

Stage 2