35 Jahre interregionale parlamentarische Zusammenarbeit in der Großregion
Der Interregionale Parlamentarierrat (IPR), das Parlament der Großregion SaarLorLux, feiert am 17. Februar 2021 sein 35-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum veranschaulicht die Fortschritte und Erfolge der interregionalen Zusammenarbeit in der Großregion seit der Gründung des IPR im Jahr 1986.
Geschichte des IPR in Bildern
Bilanz des saarländischen IPR-Vorsitzes (2019-2020)
Jubiläumsfilm
Der IPR ist das Parlament der Großregion. Seit 35 Jahren treffen sich hier regelmäßig Abgeordnete aus den Parlamenten und Versammlungen der Großregion:
Die Großregion SaarLorLux ist ein intensiv verflochtener Arbeits- und Lebensraum im Herzen Europas: Fünf Regionen aus vier Mitgliedsstaaten, drei Amtssprachen. Die Großregion verbindet grenzüberschreitend über 11 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 65.000 km². Landesgrenzen spielen in vielen Bereichen immer weniger eine Rolle. In dieser europäischen Grenzregion im Herzen Europas berät der IPR regelmäßig über wichtige Fragestellungen, die sich aus dem täglichen Miteinander ergeben. Er formuliert Empfehlungen, die sich insbesondere an die Exekutiven der Großregion richten. Zudem fördert er die interregionale institutionelle Zusammenarbeit. Die Beziehungen zwischen den drei Säulen der interregionalen Kooperation von Parlamenten, Regierungen und den Wirtschafts- und Sozialpartnern sind eng und intensiv. Der IPR, der Gipfel der Großregion und der
Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) verfolgen das gemeinsame Ziel, die Großregion SaarLorLux voranzubringen. Diese Form der Zusammenarbeit ist einzigartig in europäischen Grenzregionen.
Am 17. Februar 1986 besiegelten der Landtag des Saarlandes, der Landtag Rheinland-Pfalz, die Abgeordnetenkammer Luxemburgs, der Regionalrat Lothringen und der Provinzialrat Belgisch-Luxemburg, ihre regelmäßigen politischen Treffen künftig gemeinsam und in festen Abständen enger zu organisieren. Der IPR war mit der feierlichen Unterzeichnung der Gründungsurkunde im Regionalrat Lothringen am 17. Februar 1986 geboren.
Wenige Jahre später kamen zur belgischen Delegation des Provinzialrats Belgisch-Luxemburgs Abgeordnete des wallonischen Parlaments dazu, sowie in einem weiteren Schritt Vertreter des Parlaments der Föderation Wallonie-Brüssel und des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Im Zuge der Territorialreform Frankreichs ging der Regionalrat Lothringen im Jahr 2016 in die Region Grand Est auf.
Der IPR zielt darauf ab,
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die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rolle der Großregion SaarLorLux durch eine enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern,
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eine Perspektive der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Themen im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Regionen zu entwickeln sowie
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die Aktivitäten des Gipfels der Großregion hinsichtlich dieser Ziele und Maßnahmen zu begleiten.
Dazu tritt der IPR mindestens einmal im Jahr im Plenum mit allen Mitgliedern zusammen. Dazwischen arbeiten sechs thematische Kommissionen und formulieren Empfehlungen, die im Plenum verabschiedet werden. Ebenso können IPR-Mitglieder interregionale parlamentarische Anfragen an die Gipfelexekutiven richten.
Alle zwei Jahre wechselt die Präsidentschaft im IPR zwischen den beteiligten Regionen, und zwar in derselben Abfolge wie der Vorsitz im Gipfel der Großregion und im WSAGR. So können die drei zentralen institutionellen Säulen der Großregion gut synchronisiert und eng miteinander zusammenarbeiten.
In den vergangenen 35 Jahren standen rund 20 verschiedene Vorsitzende an der Spitze des IPR. Der Parlamentspräsident des jeweiligen Vorsitzlandes ist im Allgemeinen auch IPR-Präsident. Die anderen Parlamentspräsidenten sind natürliche IPR-Vizepräsidenten.